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Rückschau

Politisches Forum in der vh

2. Abend 2009:
"KiTas als Familienzentren" - Das Ludwigsburger Projekt "KiFa"

Kinder- und Familienbildung - gute Bildungschancen für alle Kinder von Anfang an.
Das Ludwigsburger "KiFa"-Projekt hat Modellcharakter und wurde bereits von mehreren Kommunen übernommen.

wann: Mittwoch, 14. Oktober 2009
Referentin: Angelika Pfeiffer, Projektleiterin "KIFA", Ludwigsburg
Moderation: Gisela Glück-Gross, BBB Ulm
das Thema: Konzept "Programm KiFa"
Dieses pdf Dokument bildet bezgl. Gliederung und Inhalt die Grundlage für das Referat, das Angelika Pfeiffer in der vh ulm hielt. Es gab eine lebhafte und leidenschaftliche Diskussion.
Die herausragenden Punkte (eine Auswahl, wie wir sie hier getroffen haben - ausführlich in den verlinkten Dokumenten): Das KiFa-Angebot ist
  • offen für alle Eltern der Kinder einer KiTa. Einige Mütter werden Mentorinnen und beziehen die anderen Eltern ein - mit Unterstützung durch die Erzieherinnen und die städtische Koordinatorin. So entsteht eine "Großfamilie um die Kita" mit stabilen Beziehungen im Sozialraum. In Ludwigsburg wurde KiFa in den Stadtteilen gestartet, die als "soziale Brennpunkte" gelten, und gerade dort ist das KiFa-Programm besonders erfolgreich.
  • niederschwellig. Alle relevanten kommunalen Hilfsangebote werden vor Ort in den Sozialraum der KiTa gebracht, vermittelt durch die städtische Koordinatorin. So sind z.B. die Ansprechpartner der verschiedenen Beratungsstellen zu vereinbarten Zeiten im Sozialraum präsent, und es gibt keine wochenlangen Wartezeiten, in denen die Brisanz einer Bedarfssituation eskalieren oder unterdrückt werden kann.
  • vertraulich. Die Mentorinnen schaffen einen vertrauten Raum, dessen Unantastbarkeit von Beginn an zugesichert wird.
Das Erfolgsgeheimnis des KiFa-Programms scheint uns das Mentorinnen-Konzept zu sein. Sie werden in ihren Fähigkeiten sichtbar gestärkt und vermitteln dies den anderen Müttern und Vätern; gleichzeitig erhalten sie behutsame Unterstützung durch die Erzieherinnen und die städtischen Mitarbeiter. So entsteht eine Vernetzung, die bedarfsgerecht ist und so wirksam, wie sie in sozialen Brennpunkten bisher kaum je erreicht wurde.
Als Ausblick skizzierte Angelika Pfeiffer uns:
  • biografische Evaluation: Es gibt aus den ersten KiFa-Projekten bereits bemerkenswerte Erfolge. Mehrere Kinder, die diese Chance sonst wohl kaum erhalten hätten, sind inzwischen auf dem Gymnasium. Eine Langzeit-Studie soll die Erfolgsbilanz in den nächsten Jahren wissenschaftlich untersuchen. Auf's individuelle Schicksal bezogen, sagt Angelika Pfeiffer: "kein Kind darf zurückgelassen werden!" Das ist auch unser Anliegen.
  • Kosten-Evaluation: die KiFa-Kosten für eine KiTa sind überschaubar, aber nicht zu vernachlässigen. Man benötigt ein gewisses Stunden-Deputat für die Erzieherinnen, die den Mentorinnen zur Seite stehen sollen. Auf städtischer Seite ist die Koordination durch Effizienzgewinne kompensierbar. Eine Langzeit-Studie soll die Kosten analysieren und mit Einspar-Effekten bei den gesetzlichen sozialen Reparaturleistungen vergleichen.
  • Fortsetzung: Aus den ersten KiFa-Projekten sind bereits Initiativen entstanden, das KiFa-Umfeld in die Grundschule "hinüber zu retten". Das ist ein nahe liegender Schritt, der unbedingt unterstützt werden sollte. Dies führt nahtlos zu unserem Konzept der Bildungspaten.
weitere Infos: Homepage kifa.de
Faltblatt "KiFa"
Eltern-Info "KiFa"
Abschlussbericht "Evaluation KiFa"